Verstopfung beim Baby | So kriegst du sie leicht in den Griff

Der Beikoststart bringt so viel Spannendes mit sich, nicht wahr? Süße Lätzchen! Neue Utensilien! Lustige Kleckerfotos! Leider kann das Starten von festen Lebensmitteln auch einen nicht so lustigen Nebeneffekt verursachen: Verstopfung.

Dass der Stuhl deines Babys sich mit dem Beikoststart ändert, ist ein ganz natürlicher Nebeneffekt.

Der Stuhl wird bunter, eventuell findest du auch mal kleine Stücke unverdauten Essens darin – all das kein Grund zur Sorge.

Aber Tage und Tage ohne volle Windel? Oder Stuhl, der hart und trocken ist?

Das gibt Mamas natürlich Anlass zur Sorge. Und zu recht.

Blähungen, Bauchschmerzen und Schmerzen beim Hinausdrücken des harten Stuhls sind Begleiterscheinungen, die eine Verstopfung wirklich unangenehm für die Kleinen machen.

In diesem Artikel lernst du die Anzeichen von Verstopfung bei Babys, sowie deine Möglichkeiten zur natürlichen Behandlung und Vorbeugung kennen.

Und natürlich darf bei „TCM Leichtgemacht“ auch ein Hauch von TCM nicht fehlen. 😉

Anzeichen von Verstopfung

Wie kannst du mit Sicherheit wissen, ob dein Baby verstopft ist?

Schließlich ändern sich, die Stuhlgewohnheiten deines Babys, während des Wachstums immer wieder.

Es ist normal, dass ältere Babys ein paar Tage ohne Stuhlgang bleiben.

Wie oft dein Baby groß in die Windel macht, ist also nicht immer eine gute Methode, um festzustellen, ob es verstopft ist oder nicht.

Möglicherweise bemerkst du, dass dein Baby grunzt und rot wird, wenn es versucht in die Windel zu machen.

Bedeutet DAS Verstopfung? Nicht unbedingt.

Der Stuhl deines Babys wird jetzt durch die Beikost etwas kompakter da es Feststoffe isst. Das Grunzen und Überanstrengen kann einfach ein Zeichen dafür sein, dass es sich anpasst.

Hier sind einige bessere Indikatoren, dass Verstopfung ein Problem sein könnte:

Harter, kompakter, seltener Stuhl

Wenn dein Baby nur ein paar Mal pro Woche Stuhl hat und der Stuhl selbst hart und trocken ist (es kann wie kleine Kieselsteine aussehen), leidet dein Kind möglicherweise an Verstopfung.

 

Schmerzen beim Stuhlgang

Auch hier kann ein gewisses Grunzen und Überanstrengen normal sein. Wenn dein Baby jedoch beim Stuhlgang vor Schmerzen weint, kann das bedeuten, dass es verstopft ist.

 

Blutspuren auf dem Stuhl

Manchmal kann der harte, trockene Stuhl beim Hinauspressen kleine Risse an seinem Anus verursachen.

Wenn du Blut in seiner Windel bemerkst und der Stuhl sehr trocken ist, kann das auch auf eine Verstopfung hinweisen.

 

Allgemeine Aufregung und Verweigerung des Essens

Dies ist nicht der beste Indikator (schließlich gibt es ungefähr eine Million Ursachen für „allgemeine Aufregung“, oder?).

Aber wenn dein Baby schlecht gelaunt und nicht bereit ist zu essen, UND es eines der oben aufgeführten Symptome hat, ist es wahrscheinlich, dass es an einer Verstopfung leidet.

Behandlung von Verstopfung

Bei chronischer Verstopfung, obwohl du schon alle unten angeführten Tipps berücksichtigst und umsetzt, empfehle ich dir die medizinische Abklärung von deinem Kinderarzt.

Verstopfung kann nämlich auch das Ergebnis einer Grunderkrankung oder einer Nahrungsmittelallergie sein.

Es gibt jedoch einige sanfte, natürliche Dinge, die du zu Hause selbst probieren kannst, um die Verstopfung deines Babys zu lindern:

 

Biete deinem Baby mehr Flüssigkeit an

Wenn du stillst, dann versuch etwas mehr zu stillen. Wenn du mit der Flasche fütterst, dann biete deinem Baby ein zusätzliches Fläschchen an.

Du kannst deinem Baby auch kleine Mengen Wasser oder Tee im Fläschchen oder einem Schnabelbecher anbieten.

 

Verwende Pflaumensaft als natürliches Abführmittel

Biete deinem Baby eine kleine Menge mit Wasser verdünnten Safts, ca. 30 – 60 ml, über den Tag verteilt an.

Wenn das nicht funktioniert, kannst du die Menge auch nach und nach steigern.

Sei jedoch vorsichtig: Laut TCM verursachen Fruchtsäfte Feuchtigkeit im Körper.

Sie enthalten sehr viel Fruchtzucker und sind für Babys schwer zu verdauen.

Die Verabreichung von Pflaumensaft ist hier „medizinisch“ zu sehen, um mehr Körpersäfte aufzubauen. Der Saft soll nicht zum Dauergetränk werden.

Tipp: Anstatt Saft kannst du auch 2 Trockenpflaumen in etwas Wasser über Nacht einweichen, morgens pürieren und im Frühstücks- oder Abendbrei verwenden. Dein Baby sollte dazu aber mindestens 8. Monate alt sein.

 

Biete deinem Baby ballaststoffreiche Lebensmittel an

Obst und Gemüse sind voller Ballaststoffe. Versuche also, mehr davon in die Ernährung deines Babys einzubeziehen.

Folgende Lebensmittel regulieren die Verdauung und sind auch schon im 1. Lebensjahr geeignet:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Pfirsiche
  • Pflaumen
  • Süßkartoffel
  • Kürbis
  • Zucchini
  • Pastinake

Du kannst sie deinem Baby pur oder gemischt mit Reissuppe servieren. Aber Achtung, auch die Reissuppe kann eine stopfende Wirkung haben!

 

Mach eine Pause von verstopfenden Lebensmitteln

Einige Lebensmittel sind natürliche Abführmittel, andere sind natürliche „Verstopfer“!

Wenn dein Baby bereits an Verstopfung leidet, solltest du ihm auf keinen Fall etwas füttern, das die Verstopfung noch schlimmer macht.

Weiter unten findest du eine Auflistung stopfender Lebensmittel.

 

Trag etwas Fettsalbe auf

Um das Gewebe vor dem Zerreißen zu bewahren, kannst du kleine Mengen an Fettsalbe, wie zum Beispiel Melkfett auf den Anus deines Babys auftragen.

 

 

* Hinweis: Verwende niemals Abführmittel oder andere Medikamente, ohne vorher deinen Kinderarzt zu konsultieren.

Vorbeugung von Verstopfung bei Babys

Der beste Weg um Verstopfung zu „behandeln“, ist zu verhindern, dass sie überhaupt auftritt.

In der TCM kennen wir 2 Hauptursachen für Verstopfung:

  1. Verstopfung aufgrund von Qi Mangel
  2. Verstopfung aufgrund von Trockenheit

Verstopfung aufgrund von Qi Mangel

Aus meiner Erfahrung ist die Verstopfung aufgrund von Qi Mangel die Hauptursache für Verstopfungen während dem Beikoststart.

Die Mitte ist einfach noch nicht stark genug um mit der angebotenen Nahrung fertig zu werden.

Es kommt zur Stagnation eventuell in der Folge auch zu Hitze. Der Stuhl bleibt aus, ist aber meist weich und hell.

Diese Art der Verstopfung kann also von jedem Lebensmittel ausgelöst werden, selbst von solchen die grundsätzlich nicht als „Verstopfer“ gelten.

Die Mitte von Anfang gut aufzubauen und zu stärken, deinem Baby Zeit zu lassen, ausschließlich gekochte Speisen anzubieten, thermisch neutrale oder warme Speisen anzubieten, sind meine Ratschläge die ich dir dazu geben kann.

Vermeide unbedingt thermisch kühlende und Nässe erzeugende Lebensmittel.

Und wenn es wirklich trotzdem mal zur Verstopfung kommt, dann mach einfach einen Schritt zurück.

Lass das neu eingeführte Lebensmittel noch mal weg, stille mehr oder gib deinem Baby wieder mehr Baby-Formel (hoffentlich auf Ziegenmilchbasis!).

Probiere das verursachende Lebensmittel zu einem späteren Zeitpunkt wieder.

 

Verstopfung aufgrund von Trockenheit

Darunter versteht man die typische Verstopfung mit länger ausbleibendem Stuhlgang der hart, dunkel und auch schwer bzw. schmerzhaft auszuscheiden ist.

Dazu kommt es meist erst, wenn Kinder wirklich schon am Familientisch mitessen.

Auch während oder nach einem hohen Fieber, kann es zu dieser Art der Verstopfung kommen, weil durch das Fieber Körperflüssigkeiten verloren gehen.

Ich muss aber auch sagen, wenn du dein Kind nach der 5-Elemente-Ernährung ernährst wirst du mit dieser Art der Verstopfung kaum Probleme haben.

Die 5-Elemente-Ernährung ist nämlich gerade für Kinder besonders saftig um sicherzustellen, dass die Körpersäfte auch gut aufgebaut werden. Wenn du mehr über die Beikost nach TCM erfahren möchtest, dann klicke HIER.

Verwende die folgenden Tipps, um eine Verstopfung dieser Art vorzubeugen:

 

Stelle sicher, dass dein Baby genügend Flüssigkeit bekommt

Flüssigkeitsmangel kann Verstopfung verursachen.

Ob dein Baby genug Flüssigkeit in sich hat kannst du leicht an der Zahl der nassen Windeln erkennen.

Es sollte 5-6 nasse Windel innerhalb von 24h produzieren. Wenn dein Baby nicht genug nasse Windeln zu haben scheint, biete ihm mehr Muttermilch oder Formel an.

Du kannst auch kleine Mengen Wasser oder einen verdauungsfördernden Tee (Fenchelsamen, Anis, Kümmel), auch bereits im 1. Lebensjahr, bedenkenlos anbieten.

 

Biete reichlich ballaststoffreiche Lebensmittel an

Wie schon oben angesprochen, eignen sich Obst und Gemüse hervorragend zur Vorbeugung von Verstopfung.

Biete deinem Baby unbedingt auch puren Obst- bzw. Gemüsebrei OHNE Reissuppe an, denn auch ein Zuviel an Reissuppe kann stopfend wirken.

 

Biete keine stopfenden Lebensmittel an

Zu den verstopfenden Lebensmitteln gehören vor allem:

  • Reis
  • Bananen
  • Käse
  • Joghurt
  • Weißbrot
  • weiße Nudeln
  • Kartoffeln

Und JA, das sind auch alles Lebensmittel, die laut TCM die Mitte schwächen und Feuchtigkeit erzeugen (bis auf Reis).

Aber auch Karottenbrei und Blaubeeren haben eine stopfende Wirkung, die du gut nutzen kannst wenn dein Baby mal Durchfall hat.

 

Ausreichend essentielle Fettsäuren

Die Anreicherung des Babybreis mit essentiellen Fettsäuren aus hochwertigen kalt gepressten Ölen, wird zusätzlich helfen die Verdauung deines Babys zu regulieren.

Leinöl und Rapsöl sind bei den ganz Kleinen am besten geeignet.

Aber auch ein Teelöffel Mandelmus in den Brei gemischt „ölt“ die Verdauung.

 

Was tun bei hartnäckiger chronischer Verstopfung beim Baby

Sollte Verstopfung ein Thema sein, das euch ständig begleitet, dann ist es wohl an der Zeit den Kinderarzt um Rat zu fragen, um eine Erkrankung des Verdauungstraktes ausschließen zu können.

Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten können sich in Form einer Verstopfung bemerkbar machen, leider auch schon beim Stillbaby.

Die „Allergene“ kommen in diesem Fall von der Muttermilch kommend und dem was Mama gegessen hat.

Das Ausforschen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit ist ein komplexer Prozess, der sich häufig nicht mit einem Labortest erfassen lässt.

Mit Hilfe einer Eliminationsdiät, der richtig gestellten Ernährung und einem gezielten Darmaufbau kriegen wir aber auch diese Herausforderung in den Griff.

Gerne unterstütze ich dich und dein Kind dabei eure Verdauungsprobleme dauerhaft in den Griff zu bekommen.

In einem kostenlosen 15 minütigen Infogespräch beantworte ich gerne deine Fragen, ob und wie ich deinem Kind helfen kann.

 

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Ich freu mich auf dich!

 

Herzlichst,

Deine Bettina 💚

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