Kann warmhalten dazu beitragen, dass dein Kind gesund bleibt?

Bestimmt kannst du dich noch an die Worte deiner Mutter erinnern: „Aber zieh dich ja warm an, damit du dich nicht verkühlst!“ Und vielleicht hat dich das dann genau so genervt wie mich…

Was steckt aber hinter diesen gutgemeinten und trotzdem ein bisschen nervenden Ratschlägen?

Ist da wirklich etwas Wahres dran? Kannst du wirklich gesund bleiben, indem du dich im Winter warm anziehst?

Leider kann ich dir hier und heute keine doppelblinde Forschungsstudie präsentieren, um diese Behauptung zu bestätigen oder zu dementieren.

Aber lass uns doch gemeinsam hinterfragen, warum das Warmhalten an einem stürmischen Wintertag, die Chancen gesund zu bleiben erhöht.

Erkältung oder Wind-Kälte?

In unserer westlichen Tradition sprechen wir umgangssprachlich von einer „Verkühlung“ oder „Erkältung“, wenn wir an einem Virus erkrankt sind, der einen grippalen Infekt verursacht.

In der östlichen Traditionen sprechen wir von einer „Wind-Kälte“. Das bedeutet, dass der Wind gefinkelt ist, die Schwachstellen deiner Abwehrkräfte findet, wodurch die Kälte (oder das Virus) in deinen Körper eindringen kann.

Der verletzlichste Teil des Körpers ist die Basis des Nackens, also der Bereich an dem die Halswirbelsäule in die Brustwirbelsäule übergeht.

Es gibt dort auch zwei Akupunkturpunkte, die „Windtore“ genannt werden und dem Blasenmeridian angehören.

Sie sind der häufigste Eintrittspunkt für Wind und Kälte.

Kälte kann aber auch über Kopf, Hände, Füße und den unteren Rückenbereich (dem Nierenbereich) in unseren Körper eindringen.

Schützt du diese Körperstellen vor Kälte, Regen, Wind und Schnee, muss dein Körper nicht so hart arbeiten, um seine Temperatur zu halten.

Es stehen ihm dann mehr Ressourcen zum Schutz vor der Kälte zur Verfügung.

Warum ist es wichtig, warm zu bleiben?

Warm zu bleiben und unsere Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, hilft unserem Körper, sich gegen das Eindringen von Wind-Kälte oder Viren zu verteidigen.

Viren gedeihen besser und vermehren sich schneller, wenn unsere Körpertemperatur sinkt.

Wenn die Körpertemperatur auch nur um ein Grad sinkt, bist du schon anfälliger dafür ordentlich krank zu werden, mit allem was dazu gehört.

Sinkt deine Temperatur noch weiter, beginnst du zu zittern und deine Zähne zu klappern.

Wenn das passiert, ist es schon so gut wie sicher, dass du krank wirst, besonders wenn du anderen Elementen wie Wind, Regen oder Schnee ausgesetzt warst.

Das macht alles noch mehr Sinn, wenn wir uns den Hauptmechanismen unseres Körpers zur Bekämpfung eines Virus ansehen – Fieber.

Eine Erhöhung der Körpertemperatur um nur ein Grad hilft dem Körper, die Vermehrung eines Virus zu stoppen oder zu verlangsamen und verbessert gleichzeitig die Funktion unserer weißen Blutkörperchen.

Kinder warm genug halten

Spielen deine Kinder draußen und weigern sich, eine Jacke zu tragen?

Haben sie bereits rote Wangen und gefrorene Finger, bleiben aber fest dabei, dass es ihnen gut geht?

Woher weißt du also, ob  deine Kinder es im Winter wirklich warm genug haben, wenn sie draußen spielen?

Eine gute Möglichkeit, dies zu überprüfen, besteht darin, in ihr Shirt zu greifen und zu überprüfen, ob Brust oder Rücken warm sind.

Wenn diese Kernbereiche warm sind, sollte es deinem Kind gut gehen. Wenn nicht, ist es Zeit, eine Schicht hinzuzufügen.

Sobald es im Herbst mit dem kalten, nassen und windigen Wetter losgeht achte ich zum Beispiel auch immer darauf, dass der Nacken meines Sohnes bedeckt ist.

Sollte dein Kind gerade eine Mittelohrentzündung hinter sich haben oder leicht zu Ohrenschmerzen neigen, dann ist es ein absolutes MUSS, die Ohren und Halspartie zu schützen und warm zu halten.

Auch Besuche im Schwimmbad solltest du in diesem Fall vorerst aussetzen und die Ohren beim Baden zu Hause vor Wasser schützen.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du deinem Kind im Fall einer Mittelohrentzündung helfen kannst, dann ist dieser Blogartikel für dich.

Zum Blogartikel Mittelohrentzündungen und Ohrenschmerzen natürlich lindern, ausheilen und vorbeugen.

Der Schlüssel zum Warmbleiben

Ist dein Kind den Elementen ausgesetzt, dann zieh es in Schichten an, mit warmen Mantel (am besten über den Po), Schal und Mütze.

Long Johns & Thermohosen sind großartig dazu geeignet, wenn es darum geht, warm zu bleiben.

Schütze auf jeden Fall auch den Hals und verwende im Winter einen Schal.

Halte die Füße kuschelig warm, in schicken Wollsocken und fabelhaften Stiefeln.

Lass deine Kinder, nach einem Aufenthalt im Freien eine warme, Suppe oder Ingwer-Honig-Tee trinken, um sich von innen aufzuwärmen.

Nehmt ein warmes Bad, wenn sie sich trotz allem nicht aufwärmen können.

Wärme die von innen kommt

Wenn wir uns nach dem Sommer ins Metall- und Wasser-Element begeben, ist es an der Zeit auch die Ernährung dementsprechend anzupassen.

Jetzt kommen wieder mehr wärmende Gewürze und Gemüse zum Einsatz, es gibt täglich Suppe, wärmende Lebensmittel wie Hafer und Rindfleisch werden wieder häufiger angeboten. Rohe und kalte Lebensmittel werden jetzt komplett ausgesetzt.

Durch diese Anpassung an die Jahreszeiten stärkst du nicht nur die Körperabwehr, du hilfst dem Körper auch seine Temperatur oben zu halten und zwar von innen nach außen.

In meinem eRezeptbuch „40 TCM-Rezepte für die kalte Jahreszeit_for KIDS“ findest du Rezepte die Groß und Klein schmecken und nach dem Regelwerk der 5 Elementelehre, alle Anforderungen des Körpers, in der kalten Jahreszeit, abdecken.

Wirf gleich mal einen Blick hinein.

Meine Tipps für Kinder die sich NICHT warm anziehen wollen

Wenn du so wie ich ein Kind zu Hause hast, dem immer warm ist, auch wenn es sich schon wie ein Eiszapfen anfühlt, dann hab ich ein paar Tricks auf Lager, damit du dir Gezeter und Geschrei ersparst.

Merke dir, Druck erzeugt immer Gegendruck, vor allem wenn du einen kleinen, willensstarken Charakter beim groß werden begleitest.

Mit diesen Tricks, nimmst du den Druck raus und kriegst trotzdem was du willst.

  • Räume alle Kleidungsstücke weg, die für die kalte Jahreszeit nicht geeignet sind. Dann ersparst du dir die Diskussion, warum man im Winter nicht mit T-Shirt und Shorts raus geht.
  • Lass dein Kind wählen, welche der warmen Kleidungsstücke es anziehen möchte. Zum Beispiel, die rote oder die grüne Haube. Es gibt keine Diskussion ob es eine Haube tragen möchte, du lässt es aber selbst bestimmen welche es sein darf. Mach es mit allen anderen Kleidungsstücken auch so.
  • Frag dein Kind, „Was könntest du noch machen, damit deine Ohren nicht kalt werden?“ und lass es damit selbst auf die Idee kommen, eine Haube aufzusetzen. Damit sparst du dir die übliche Diskussion, die mit einer Drohung deinerseits endet und deinem Kind wieder deine Autorität verdeutlicht.

Täglich Frischluft ist WICHTIG!

Jetzt könntest du vielleicht den Eindruck bekommen, dass es bei all dem Aufwand mit dem Anziehen und der Gefahr bei Abkühlung krank zu werden, doch gleich das Beste wäre den Winter im kuschelig warmen Haus zu verbringen.

Das ist leider aber auch keine Option. Kinder sollten täglich mindestens 30 Minuten an die Frischluft. Das stärkt das Lungen-Qi und damit auch das Abwehr-Qi.

Also: zieht euch warm an und nix wie raus!  ⛄️

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