Von Babys die schlecht schlafen und Müttern die am Rande der Verzweiflung stehen
Als ich zu meinem Sohn schwanger war hatte ich nur zwei Wünsche ans Universum: Nr. 1 Bitte mach das mein Kind gesund zur Welt kommt und Nr. 2 bitte schenk mir ein Kind das gut und viel schläft! Jetzt ist es eben leider so, dass einem nicht alle Wünsche im Leben erfüllt werden, aber Gott sei Dank bin ich heute Mama eines kerngesunden Jungen dem mein ganzes Herz gehört. Mit dem zweiten Wunsch hat es leider nicht so geklappt…
Während andere Mütter über ihre Neugeborenen schwärmten, die fast rund um die Uhr schliefen, forderte mein Baby vehement alle 2 Stunden seine Brustmahlzeit ein und beschloss, dass man als 10 Tage alter Mensch eigentlich tagsüber keinen Schlaf mehr braucht.
Weil ich als Mutter mir darüber bewusst war, dass ein Neugeborenes sehr wohl mehr Schlaf benötigt, war ich bald gut beschäftigt, Baby ins Träumeland zu helfen, wo dieses dann genau 30 Minuten verweilte – danach konnte man seine Uhr stellen.
Anstrengende sechs Monate
Die ersten sechs Monate mit meinem Sohn, verbrachte ich mit Stillen, wickeln, Baby einschlafen helfen, 30 Minute Pause, kurz spielen und das Ganze von vorn. Mit viereinhalb Monaten kam dann noch dazu, dass er abends nicht mehr einschlafen wollte oder konnte und oft eine Stunde neben mir im Bett weinte bevor er endlich vor Erschöpfung einschlief.
Ich als Mama war natürlich verzweifelt, von der Erschöpfung will ich gar nicht reden. So etwas hatte ich noch nie erlebt oder gehört. Osteopath, Homöopathie und herkömmliche Medizin konnten auch nicht helfen und obwohl ich selbst TCM Therapeutin bin, war ich ratlos.
Erstens war ich damals mit Schlafproblemen bei Kindern noch nicht vertraut und zweitens war ich die meiste Zeit einfach schlichtweg zu erschöpft um in meinen Pausen noch etwas anderes zu tun, als meine Grundbedürfnisse, nämlich schlafen und essen, zu decken.
Heute, eineinhalb Jahre später, kann ich dir ganz genau sagen, was sich aus Sicht der TCM bei meinem Sohn abgespielt hat.
Schlafstörungen aus Sicht der TCM
In der Chinesischen Medizin spricht man vom Geist, dem Shen, der im Herzen wohnt und in Herz- Blut und Herz-Yin wurzelt. Wenn das der Fall ist, ist der Schlaf tief und fest. Leidet man an einem Mangel von Herz- Blut und/oder Herz-Yin, irrt das Shen ruhelos umher weil es keine Wohnstätte mehr hat. Der Schlaf wird dadurch beeinträchtigt.
Außerdem spielt das Hun, der Geist der Leber, eine große Rolle, wenn es um Schlafmenge und Qualität geht. Es kontrolliert nämlich das Träumen – Störungen der nächtlichen Traumphasen werden direkt damit in Verbindung gebracht. Ist Hun gut im Yin der Leber verwurzelt, ist der Schlaf normal, tief und ohne viele Träume.
Ein weiterer geistiger Aspekt eines Organs kann noch beteiligt sein, nämlich das Zhi der Nieren. Zhi ist nämlich die Wurzel des Shen des Herzens und kontrolliert Gedächtnis und Schlaf. Bei Mangel an Nieren-Yin und Zhi schläft man schlecht und hat insbesondere viele Unterbrechungen des Schlafes während der Nacht.
Wenn Babys und Kleinkindern an einem Herz- und Leber-Yin, eventuell sogar einem Nieren-Yin Mangel, mit daraus entstehender Hitze, leiden ist ihr Schlaf gestört. Sie haben Einschlafschwierigkeiten, erwachen in der Nacht, oft auch weinend und haben oft beängstigende Träume.
Wie kommt es eigentlich dazu?
Wenn du dich jetzt fragst wie um alles in der Welt ein so kleines unschuldiges Wesen zu so einem Zustand kommt, muss ich dir sagen, das hab ich mich auch oft gefragt, doch die TCM hat natürlich auch dafür eine Erklärung parat.
Traumatische Erfahrungen können Herz- und/oder Nieren-Yin schädigen. Solange Babys noch im Mutterleib sind wirken die traumatischen Erfahrungen die die Mutter erlebt auch auf sie ein. Oft sind auch traumatische Geburtserlebnisse die Ursache von Schlafstörungen bei Babys.
Und oft ist es weder das eine noch das andere, sondern schlichtweg die Konstitution mit der sie geboren werden und die sie von ihren Eltern mitbekommen haben. Leiden die Eltern nämlich auch an einem Yin Mangel, was bei älteren Paaren von Natur aus oft gegeben ist, überträgt sich das auch auf die Kinder.
Wie die TCM helfen kann
In den ersten sechs Monaten eines Babys, ist es natürlich noch relativ schwer das Herz- und Nieren-Yin zu stärken. Die Verabreichung von Kräutern ist, wenn überhaupt, mit großer Vorsicht zu genießen und nur unter Anleitung eines Arztes ratsam.
Wenn es dann aber mit der Beikost losgeht, kann man schon einiges tun um das Yin, Blut und die Körpersäfte durch die richtige Ernährung zu stärken und aufzubauen. Mehr dazu wird es schon bald im Teil 2 der Blogartikel Serie geben. Wenn du den 2. Teil auf gar keinen Fall verpassen willst, dann abonniere gleich meinen Blog und du wirst automatisch über jede Neuerscheinung informiert!
Es gibt aber in der TCM eine wunderbare Methode, mit der Heilkraft der Kräuter, auch schon auf unsere Kleinsten einzuwirken – nämlich durch Kräuterkissen. Ich erkläre dir gleich wie das geht, ließ einfach weiter 😉
Ein Kissen für süße Träume
So machst du ein Traumkissen für dein Baby
Du brauchst:
Baumwollstoff (max. 20 mal 30 cm)
Johanniskraut, Melisse, Weißdorn, Vogelmiere, Hopfen
Optional: Bio-Füllmaterial Baumwolle oder Schafwolle
Und so wirds gemacht
Möchtest du das Kissen für dein Baby oder Kleinkind machen, reicht es wenn du aus dem Baumwollstoff ein 10 mal 10 cm großes Kissen nähst, welches du mit den Kräutern füllst – 1 bis 2 Esslöffel von jedem Kraut (in getrockneter Form) sollten reichen. Das fertige Traumkissen kannst du dann in Kopfnähe im Babybettchen hinlegen oder anbringen.
Ist dein Kind schon etwas älter kannst du gleich ein 20 mal 30 cm großes Kissen machen und dieses mit den Kräutern und dem Füllmaterial füllen. Schläft es dann direkt auf dem Polster, hast du die maximale Wirkung!
Extratipp: Nadelsichere Mamas können ja eine hübsche Stickerei drauf machen, damit gleich erkennbar ist das es sich um ein Traumkissen handelt 😉
Zum Abschluss möchte ich dir noch Folgendes mit auf den Weg geben:
BLEIB STARK! DU BIST NICHT ALLEINE!
Dein Kind macht das nicht um dich zu ärgern, es leidet genauso wie Du unter dem Schlafentzug!
Wenn du gerne mit mir über die Schlafprobleme deines Babys oder Kleinkindes sprechen möchtest, dann buche dir gleich jetzt dein 15 min gratis Infogespräch. Lass mich dich unterstützen! Gemeinsam verhelfen wir deiner ganzen Familie zu mehr Schlaf. [Siehe www.schlafen-leichtgemacht.at]
Von ganzem Herzen Süße Träume,
Bettina
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Sehr interessant, und die Fortsetzung würde mich auch interessieren…
Liebe Edith, ich kann dir versichern, die Fortsetzung war auch sehr interessant. So interessant, dass ich mich zum Schlafcoach für Babys und Kleinkinder hab ausbilden lassen! 😀
Liebe Grüße,
Bettina <3
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Sehr interessant. Ich bin auch an dem 2. Teil interessiert.
Meine Tochter hat sich schwer getan, jetzt schläft sie gut, wacht aber mit 12 Monaten noch immer alle 3h auf. Der Pediater sagt, dass es die Leber und die Nieren sind, weil sie noch keine Reserven speichern können.