Starke Mutter, starkes Kind | Selbstfürsorge im Mama-Alltag

Tut es dir gut was du machst? Spürst du auch manchmal hinein um dir diese Frage zu beantworten? Merkst du es überhaupt noch wenn dir etwas nicht gut tut? Mit wie vielen Wehwehchen hast du dich bereits abgefunden?

Diese Fragen kannst du wirklich auf alles beziehen.

Auf deine Ernährung, deine Gesundheit, deine Familienleben, deine Partnerschaft, deinen Beruf, deinen Alltag.

Wen siehst du wenn du in den Spiegel schaust? Eine zufriedene, ausgeglichene Powerfrau oder eine genervte, gestresste Allesmacherin?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass gerade wir Mütter oft davor zurückschrecken uns diese Frage zu stellen.

Wir haben Angst vor der Antwort die da auf uns wartet.

Weil wir insgeheim wissen, dass die Antwort uns nicht gefallen wird. Wir uns nur noch bewusster werden, dass es sich in unserem Körper nicht mehr gut anfühlt, es sich nicht mehr gut anfühlt wer wir geworden sind.

Und doch es ist ganz natürlich. Wer Mama wird denkt erst mal nicht mehr an sich.

Es ist das Grundprinzip des Erdelements, der Ernährerin, der Mutter sich erst um alle anderen in der Familie zu kümmern bevor sie selbst dran kommt.

Auch nach der Geburt meines Sohnes war sie plötzlich da, wie von Zauberhand.

Die Empathie, die Feinfühligkeit , die jede Mutter braucht, um nach der Geburt die Bedürfnisse ihres Babys richtig zu deuten und liebevoll darauf einzugehen.

Erst als mein Sohn 18 Monate alt war bemerkte ich, wie ausgebrannt ich wirklich schon war.

Ich schaute genau hin und erkannte: Es muss sich etwas ändern.

Starke Mutter, starkes Kind

In der TCM heißt es:

Wer die Mutter stärkt, stärkt auch das Kind.

Geht es dir gut und bist du in deiner Mitte, kannst du auch eine starke Mitte für deine Familie sein und sie umsorgen.

Bist du jedoch gestresst, ist es auch dein Kind und reagiert dementsprechend auf dich, was meist zu noch mehr Reibereien und Stress führt.

Da ich selbst Mutter bin sehe ich sehr wohl das Dilemma, dass sich hinter dieser Weisheit verbirgt.

Wir Mamas vergessen nämlich gerne auf uns.

Schauen zwar unsere Kinder alles bekommen und gut versorgt sind, vergessen dabei aber gerne auf uns selbst – auf unseren Körper, auf unsere Bedürfnisse.

Und dabei braucht gerade UNSER Körper sooo viele Energie und Substanz, um wieder aufzufüllen was durch Schwangerschaft, Geburt, Baby- und Kinderbegleitung weitergegeben wurde.

 

Schwangerschaft, Geburt und die Jahre danach

In den 9 Monaten der Schwangerschaft ernährt sich das Baby vom Qi und Blut der Mutter.

Da Frauen ohnehin leicht zum Yin- oder Blutmangel neigen und diesem oft ein Milz-Qi Mangel zugrunde liegt, muss häufig auf Reserven zurückgegriffen werden um das Baby versorgen zu können.

Auch bei der Geburt geht reichlich Blut verloren, was die Blutleere noch vertieft.

Der eigentliche Geburtsprozess, das Herauspressen eines Babys, all das benötigt enorm viel Qi.

Qi, das bei vielen Frauen an diesem Punkt schon nicht mehr vorhanden ist.

Und letztendlich noch die ersten Monate mit einem Neugeborenen.

Stillen, schlaflose Nächte, zu wenig Unterstützung im Alltag um sich von den Strapazen der Geburt erholen zu können…

Kurzum: Mutterschaft zehrt an deinem Körper, kostet dich enorm viel Qi, Blut und Jing.

 

Hast du bereits eine oder mehrere Geburten hinter dir, solltest du sorgfältig auf Zeichen von Blut- und Qi-Erschöpfung achten.

 

Zeichen von Blut- und Qi-Erschöpfung

  • Müdigkeit
  • Depressionen / Schwierigkeiten bei der Bewältigung
  • Schwindel, Benommenheit
  • Verschwommenes Sehen
  • Blasser, bleicher Teint
  • Schlechtes Gedächtnis
  • Schlafstörungen
  • Loser Stuhl
  • Geringe Milchproduktion

 

Wenn Qi und Blut nicht ergänzt werden, kann dies zu vielen gesundheitlichen Problemen führen.

Diese Probleme können sich früher oder Jahre später, während der folgenden Schwangerschaften oder in den Wechseljahren manifestieren.

 

So füllst du Qi und Blut wieder auf

Im Idealfall solltest du mit dem Auffüllen von Qi und Blut bereits unmittelbar nach der Geburt beginnen.

Immerhin wird es meist auch nach den ersten Monaten mit Baby nicht leichter, auch wenn sich die Herausforderungen ändern.

Die meisten Frauen empfinden die Jahre mit kleinen Kindern als herausfordernd und intensiv.

Du bereitest dich also auf einen Marathon vor und nicht auf einen Sprint.

In China sind Frauen schon in jungen Jahren daran gewöhnt, dass es nach der Geburt einen Monat gibt, in dem sich die Mutter nur darauf konzentriert sich auszuruhen und ihr Neugeborenes zu füttern.

Westliche Frauen hingegen neigen dazu, kurz nach der Geburt aus dem Bett zu steigen, ohne ausreichend Zeit für die Wiederherstellung und Wiederauffüllung von verlorenem Qi und Blut zu haben.

Aber auch wenn die Geburt deines Kindes schon länger hinter euch liegt – es ist nie zu spät deinem Körper zurückzugeben, was er verloren hat.

Die Folgenden Tipps werden dir dabei helfen.

Ernährung einer Mutter

Dein Fokus sollte darauf liegen Qi, Blut und Jing aufzubauen und das machst du am besten so:

Vermeide alle Extreme

Achte auf eine thermisch und geschmacklich ausgeglichene Ernährung.

Das Bedeutet, nimm warme Speisen und Getränke zu dir, die leicht verdaulich sind.

Meide zu kalt, zu heiß, zu salzig, zu sauer, zu bitter, zu scharf, zu süß. Auch reichhaltiges, fettiges Essen solltest du meiden.

Bereite dir gut gegartes Getreide und zu

Gekochte, leicht verdauliche Getreidesorten helfen dir dein Milz-Qi wieder aufzubauen.

Das sind unter anderem Rundkornreis, Süßreis, Hirse, Polenta, Haferflocken, Grünkern und Gerste.

Iss reichlich gekochtes und leicht knackig gedünstetes Gemüse

Verwende in deinen Speisen reichlich gekochte, nährende Gemüsesorten, wie zum Beispiel Karotten, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffel, Fenchel, Lauch, Mais, Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Weißkohl, Pastinaken, Mangold, Spinat und Brokkoli.

Bleib bei hochwertigen Proteinen aus Fleisch und Hülsenfrüchten

Erbsen, Linsen, Kichererbsen, schwarze Bohnen decken deinen Bedarf an pflanzlichem Eiweiß.

Weiche die Hülsenfrüchte über Nacht ein und koche sie in frischem Wasser gut weich.

Wenn du auch das Kochwasser verwirfst werden Gerichte mit Hülsenfrüchten noch weniger blähend.

Also erst weich kochen und dann weiter verkochen.

Rind, Huhn, Lamm als Suppe, Eintopf, Braten im Ofen oder als Saftfleisch verkocht stellen eine gute Ergänzung zu Getreide und Gemüse dar.

Verwende milde Gewürze

Nimm wenn möglich frische Kräuter um deine Gerichte zu würzen und genieße die milde Süße von Gerichten, anstelle von raffiniertem Zucker.

Würze mit Gewürzen die die Mitte wärmen und die Verdauung unterstützen wie Anis, Fenchel, Kümmel, Kardamom, Zimt, Nelke, Vanille, Kreuzkümmel, Wacholder, Petersilie, Bohnenkraut, Oregano, Majoran, Thymian, Bockshornkleesamen.

Achte darauf was du trinkst

Immer wieder erlebe ich, dass wir Getränken viel zu wenig Bedeutung geben, sofern sie nur dem Durstlöschen dienen oder der Geselligkeit.

Aber auch das was du trinkst hat Einfluss auf deinen Körper.

Getränke wie Kaffee, Rotwein, Schwarztee oder Kakao trocknen das Blut aus. Auch Grüntee oder Yogitee sollten achtsam konsumiert werden.

Halte dich stattdessen an heißes Wasser.

Auch Tees wie Fencheltee, Anistee und Süßholzwurzeltee können einen wertvollen Beitrag leisten.

Ein gelegentlicher Apfel- oder Traubensaft mit heißem Wasser rundet das Bild ab.

Im Alltag auf dich achten

Wer immer an alles und alle anderen zuerst denkt, hat natürlich wenig Zeit an sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse zu achten.

Vor allem im Familienleben mit Kindern, deren Bedürfnisse oft noch sehr dringend sind, gehen die eigenen oft unter.

Aber wie schon gesagt, wenn es dir nicht gut geht, kannst du auch nicht für deine Familie da sein.

Deswegen ist es umso wichtiger, dass du trotz Familienalltag auf dich achtest.

Selbstfürsorge zu betreiben, das heißt gut zu dir selbst zu sein, auf deine Ernährung zu achten und auch mal Zeit für dich selbst zu nehmen.

Jetzt fragst du dich vielleicht: Aber wie schaffe ich das im Alltag mit Familie mehr auf mich einzugehen?

Selbstfürsorge kannst du lernen, indem du bewusst versuchst Platz dafür zu machen.

Das ist kein Prozess der über Nacht passiert, du kannst aber heute schon mit Kleinigkeiten beginnen und du wirst sehen, wie gut dir das gleich tun wird.

Kleine Pausen und Selbstfürsorge-Momente

Beginne heute, indem du bewusst kleine Pausen einbaust.

Glaub mir, ob du 2 Minuten früher oder später mit dem Kochen beginnst oder die Kinder vom Kindergarten abholst macht auch keinen Unterschied mehr.

Nutze diese 2 Minuten um in dich zu gehen, deine Aufmerksamkeit nach innen zu lenken, tief und ruhig zu atmen.

Schließe deine Augen und lass einen schönen Moment aus der Vergangenheit revue passieren.

Ich denke zum Beispiel immer gerne an den letzten Urlaub mit Sonne, Strand und Meer.

Wenn du dich daran mal gewöhnt hast, dann parke deine Kinder ruhig mal 5-10 Minuten vor dem Fernseher oder Tablett und beanspruche diese Zeit für DICH.

Genieße in Ruhe und sitzend(!) eine Tasse Tee, mach ein paar Yoga-Übungen, creme dich mit einer gut riechenden Bodylotion ein, mach ein Gesichtspeeling.

Alles was dir hilft dich in deinem Körper wohler zu fühlen ist erlaubt! 🙂

Achte auf deinen Schlaf

Ja ich kenne es gut, das Warten bis die Kinder endlich im Bett sind, damit man wenn sie schlafen den „Teufel zerreißen“ kann.

Sprich all das machen kann, was man unter Tags nicht geschafft hat oder mit Kind eben nicht klappt.

Und ja, auch ich genieße es abends mal nur auf der Couch zu liegen und mir meine Netflix Serien reinzuziehen.

Leider weiß ich auch, wie schnell dabei die Zeit vergeht und wie kurz die Nächte dann werden.

Erholsamer Schlaf ist das Um und Auf wenn du Qi und Blut aufbauen möchtest.

Laut TCM wird Blut gebildet wenn du schläfst und zwar nur in den Stunden vor Mitternacht.

Nutze also jede Gelegenheit die du bekommst um früh schlafen zu gehen, aber auch deinen Schlaf nachzuholen. Gerade wenn du noch sehr kleine Kinder hast.

Vergiss den Abwasch, lass den Staubsauger Staubsauger sein, kümmere dich nicht drum was die Leute sagen. Das ist doch alles sooo egal, Hauptsache du kannst schlafen!

Eine extra Stunde Schlaf am Tag macht dich ausgeglichener, zufriedener mit dir selbst, Produktiver, präsenter im täglichen Leben – für dich und deine Familie.

Ressourcen

Wie du weißt bezieht sich meine Expertise auf TCM und die Kindergesundheit.

Falls du jedoch Unterstützung suchst, um wieder Aufzutanken und einen entspannteren Familienalltag zu leben, kann ich dir folgende Coaches sehr ans Herz legen:

https://www.mama-timeout.de/home

https://sonjaoberlehner.at/

 

Ich wünsche dir mit deiner Familie einen wunderschönen Muttertag!

Genieß ihn und lass dich verwöhnen. 🙂

Herzlichst,

Deine Bettina 💚

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